Es ist etwas Erstaunliches passiert! Ich habe MEINE Partei gefunden! Laut Wahl-O-Mat haben Demokratie in Bewegung und ich 96,3% Übereinstimmung!
Bislang, zumindest seit vielen Jahren, habe ich die Wahl des kleinsten Übels getroffen, wie so viele. Aber nachdem ich das Programm der neuen Partei, die keine sein möchte, gelesen habe, habe ich eine alte Liebe neu entdeckt! Die zu einer Partei! In meiner Jugend war ich aktiv bei der Grünen Liste in meinem Ort und habe auch einmal kandidiert (was rückgängig gemacht wurde, weil ich zum Stichtag noch 3 Tage zu jung war…) Dennoch, ich denke die Absicht zählt.
Seit 2004 engagiere ich mich in der Lokalpolitik und habe eine unabhängige Liste, die Liste-Bürger-Beteiligungs-Haushalt (LBBH) in Pforzheim mit gegründet und als Wahlkampfmanager über die Jahre begleitet. Wir haben uns für Bürgerbeteiligung und alternative Beteiligungsformen eingesetzt und darüber hinaus ethisch und real-politisch versucht mit Vernunft und Augenmaß Einfluss auf die Lokalpolitik zu nehmen. Und manchmal ist uns das auch gelungen. Mein Freund Hans-Joachim Bruch kandidierte 2009 für den Posten des Oberbürgermeisters und ist seit nunmehr 13 Jahren, seit 2004, im Gemeinderat. So viel zu meiner lokal-politischen Vergangenheit.
Demokratie in Bewegung habe ich auf drei Wegen, relativ zeitgleich entdeckt. Vor ein paar Tagen sah ich das Fragment eines Wahl-Spots, bei dem wir umschalteten, ehe die Partei genannt wurde. Ehe ich zurückschalten konnte, war der Spot zu Ende. Schade, denn es war der bei weitem beste Spot, den ich bislang gesehen hatte. Ich dachte noch, „Den siehst Du bestimmt wieder!“. Und so war es.
Gestern rief Google über ein kleines Fenster im Browser zum Wählen auf. Es verlinkte auf eine Seite, auf der alle, an meinem Standort verfügbaren Parteien, vorgestellt wurden. Dort entdeckte ich den Namen „Demokratie in Bewegung“. Der Name klang interessant.
Und zum Dritten las ich einen Artikel bei rbb24.de über kleine Parteien: „Sie haben keine Chance und nutzen sie“. Wie ich darauf kam, kann ich nicht mehr nachvollziehen.
Spätestens jetzt war meine Neugier geweckt! Da gab es etwas Neues, das Spannend klang und von dem ich bislang nichts gehört hatte! Die Prinzipien: Weltoffen, transparent und vielfältig sind genau mein Ding. Der Name „Demokratie in Bewegung“ sperrig, aber gut nachvollziehbar. Vielleicht ein Tick zu intellektuell.
Die Partei will vieles Anders, aber wenn möglich nicht falsch machen (siehe Piraten). Das Ziel basisdemokratisch, Trennung von Amt und Mandat, nachhaltig und ethisch zu sei erinnert mich stark an die Gründe, die mich damals zur Grünen Liste meiner Jugend geführt hatten. (Der ökologische Aspekt war mir damals noch sehr viel wichtiger, wird aber auch von DiB mit getragen.)
Der „Marktplatz der Ideen“ ist eine spannende Idee, die achtsam die innerparteilichen Zwistigkeiten der Piraten versucht zu vermeiden, indem eine Kommission jede Idee vorab auf die Vereinbarkeit mit den Grundprinzipien untersucht. Erst dann werden Ideen in der breiten Masse diskutiert.
Ich entdecke vieles wieder, was mir an „Pulse of Europe“ in diesem Sommer sehr gefallen hat. Auch der Vergleich mit „En Marche„, nicht direkt inhaltlich, sondern von der Breite der reformerischen Ideen, liegt auf der Hand.
Auch dass Ethik und Transparenz so essenzielle Elemente der Partei sind, begeistert mich. Ist doch fast alles deckungsgleich mit meiner eigenen Idee des Ökologismus. Aber dazu vielleicht später mehr.
Nun muss ich versuchen in den allerletzten Tagen vor der Wahl diejenigen zu erreichen, die wie ich denken. Vielleicht kann ich den Einen oder Anderen zum weiterdenken bewegen!
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