Kims kleine Schwester liegt im Koma. Als ein geheimisvoller Fremder ihm eröffnet, dass nur er seine Schwester retten kann, zögert Kim keinen Moment. Er muss in das magische Land Märchenmond reisen um sie zu retten.Dort angekommen stellt er fest, dass sich nicht nur seine Schwester in der Hand des bösen Herrschers Boras befindet, sondern Gorwywynn und ganz Märchenmond Gefahr läuft von den schwarzen Horden Boras‘ überrannt zu werden. Und wieder kann nur Kim helfen. Er begibt sich auf die verzweifelte Suche nach Unterstützung. Dabei wird er von vielen Freunden begleitet und beschützt. Ganz am Ende muss er sich jedoch dem alleine schwarzen Lord stellen und es kommt zur finalen Auseinadersetzung zwischen Gut und Böse.
Meine Meinung:Mein Onkel meinte vor ein paar Tage, dass ihm dieser Hohlbein suspekt sei, weil er so viele Bücher veröffentliche. Es bleibe der fade Beigeschmack von Fast-Food. Daher habe er sich nie die Mühe gemacht, mehr von ihm zu lesen. Ich denke, mein Onkel hat Recht. Dieses Buch ist ein gutes Beispiel dafür: Weder wirklich Schlecht, noch wirklich Gut. Wenn man bedenkt, dass es der Grundstein für den Erfolg von Wolfgang Hohlbein ist, dann bin ich irritiert. Aber zum Buch selbst. Die Geschichte ist ganz nett – mehr nicht. Sie hat keinen Tiefgang. Und alles, was wie solcher erscheint, stellt sich als Blendwerk heraus. Ein Beispiel? Kim kommt mit seinen Begleitern zur Burg Weltende. Dort erhälten er und sein Gegenspieler, Baron Kart die Erlaubnis über die Burg Weltende hinaus nach dem Regenbogenkönig zu suchen. Als beide in das „Nichts“ hinaustreten, ist doch auch nichts. Es kommt zu der vorhersehbaren Auseinandersetzung zwischen den Vertretern des „Guten“ und des „Bösen“. Natürlich verliert der Baron. Während er stirbt gibt es sich weiterhin unbelehrbar, was das Gute betrifft. Aber in seinem letzten Satz warnt er Kim vor weiteren Gefahren. Als Kim sich aufrafft ist plötzlich eine Regenbogen da, der ihn weiter zum Regenbogenkönig führt.Das meiste an dieser Handlung ist vorhersehbar: Dass Kim als der Prohezeite weiter darf, dass er gegen den bösen Baron siegt und dass der Weg sich eröffnet, der ihn weiterbringt. Der eigenartige Bruch, dass der Vertreter des Bösen zunächst auf seine Wahl der Mannschaft beharrt und Kim dennoch warnt ist nur eine von zahlreichen fraglichen Ungereimtheiten. Ich liebe Fantasy und liebe das schwelgen in fremden Welten. Und ich habe bereits selbst das eine oder andere geschrieben. Ich weiß, wie verführerisch es ist, sich von einer Handlung treiben zu lassen. Das Ergebnis stelle ich mir so vor, wie weite Teile von Märchenmond. Ich denke dennoch es ist ein Buch, das ein Freund der Fantasy lesen kann und sollte. Es hat Fluß, manchmal geradezu Schwung und einen sympathischen, manchmal all zu blassen und schlichten Helden. Dennoch, es führt direkt zu den Wurzeln des Schriftstellers Wolfgang Hohlbein. Ich habe das darauf folgende Buch „Elfentanz“ gelesen und war zutiefst begeistert, insofern glaube ich, dass der Autor mit der Zeit besser wurde. Anderseits habe ich hier in meiner Büchersammlung „Drachenfeuer“ von ihm gefunden, an das ich mich überhaupt nicht mehr erinnern kann. Es muss also ziemlich grottig gewesen sein. 3,5 Bücher |