Habe heute Post bekommen… vom Amt… die bescheinigen mir nun, dass ich „seit dem 19.11.2007 zu 70% schwerbehindert bin“. Das Datum scheint willkürlich, da ich an diesem Tag keinen besonderen Unfall hatte. Aber an diesem denkwürdigen Tag erhielt die Behörde meinen Antrag.
Damit nun niemand denkt, mir würde ein Bein fehlen, oder dergleichen, nein, ich bin lediglich Diabetiker und habe das eine oder andere gesundheitliche Problem nebenbei.
Ich frage mich nur, was das für mich bedeutet…. Bekommt mein Leben dadurch eine neue Qualität oder nur einen faden Beigeschmack? Im Augenblick bin ich nur verwirrt. Mein Selbstbild scheint getrübt. Habe ich es nun schriftlich, dass ich nicht mehr so fit bin, wie früher? Oder bedeutet es, dass ich und möglicherweise meine Umwelt mehr Rücksicht auf mich nehmen müssen? Oder heißt es, dass ich nur kurz vor dem Rollstuhl stehe?
Nein, natürlich bin ich vernünftig und weiß, dass es vor allem rechtliche und steuerliche Gründe sind, die für einen solchen Bescheid sprechen. Denn natürlich hat man als Betroffener mehr Aufwand mit vielen Dingen im Leben. Sei es, dass ich die meisten Strecken nicht mehr zu Fuß bewältigen kann und somit auch der kleine Einkauf um die Ecke zu einem Aufwand wird, oder dass man spezielle Dinge braucht, von Medikamenten gar nicht erst zu reden.
Es ist nur so demütigend sich eingestehen zu müssen, dass man nun schwerbehindert ist. Ein sehr ungewöhnliches Gefühl. Ich hoffe, ich werde es demnächst akzeptieren. Im Augenblick verunsichert es mich nur.
Hat jemand von Euch auch schon einmal so etwas erlebt?