Die hässliche Seite des Kapitalismus

Brandrodung im Amazonas

Ein Pamphlet gegen den Untergang der Welt.

Vielleicht sehen wir gerade das Ende einer Ideologie heraufdämmern. Der Populismus und Egoismus, der in der Welt um sich greift, hat erschreckende und hässliche Ausmaße angenommen.

In Amazonien brennt, mit derzeit 70.000 Bränden, die Lunge der Welt, nichts mehr und nichts weniger.

Und in Frankreich trifft sich die Riege der G7, unter ihnen gleich eine Reihe Problemfälle: Trump, Johnson und Conte, mit Salvini im Nacken. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat bereits offen das Verhalten von Brasiliens Präsidenten Bolsonaro angemahnt und damit einen Eklat verursacht.

Die Lunge der Welt brennt

In Sao Paulo, einer Stadt, die ca. 2.000 km von den Brandherden entfernt liegt, hat eine Rauchwolke den Tag zur Nacht werden lassen.

Sao Paulo aus der Luft
Sao Paulo aus der Luft – Quelle: https://www.flickr.com/photos/24736216@N07/2356996184

Tritt man einige Schritte zurück, muss man sich fragen, ist diese Welt noch zu retten? Bolsonaro hat die Landarbeiter zu einem Tag des Feuers, zumindest ermuntert, und anschließend sich erdreistet, die Schuld dafür den Umweltschutzorganisationen zuschieben zu wollen? Muss nicht jeder, der nicht durch entsprechende Medien verzerrt davon Kenntnis erhält, aufschreien?

Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan.

Mose 1,28

Was ist der Grund für sein Verhalten? Er will den Viehbaronen billiges Weideland verschaffen. Die Notwendigkeit des Regenwaldes ist für ihn uninteressant. Nur die wirtschaftlichen Interessen zählen und damit der kapitalistische Nutzen. „Macht Euch die Erde untertan!“ heißt es in der Bibel. Und das versteht der Kapitalismus darunter. Ob die Autoren der Bibel das damit gemeint haben können?

In Zeiten von „Fridays For Future“ und all seinen Unterstützern, in Zeiten eines aufgeklärten Humanismus, der hier in Mitteleuropa die soziale Marktwirtschaft hervorgebracht hat, in Zeiten der neuen Jean d’Arc der Jugend: Greta Thunberg, in diesen Zeiten ist es notwendig die Aufgeregtheit zu überwinden und darüber nachzudenken, wie können wir solche Systeme verändern, die uns und die Menschheit letztlich in den Abgrund stürzen werden.

Und die Insel Deutschland?

Wir haben den Auftrag die Kräfte zu überwältigen, die die Welt zu zerstören drohen

Es muss uns gelingen Wege zu finden, wie wir friedlich dieses System ändern. Wie kann man in Deutschland, in einem der reichsten und mächtigsten Ländern der Welt, darüber lamentieren, dass es Arbeitsplätze kostet, wenn man die Braunkohle-Verstromung beendet? In anderen Industriezweigen haben Umbrüche Hunderttausende Arbeitsplätze gekostet! Wir sprechen hier von 20.000 Arbeitsplätzen in der Braunkohle, die abgebaut werden müssen. Nur als Vergleich: Weil die vorige und die vor-vorige Bundesregierung der Regenerativen Energieerzeugung und dort vor allem der Photovoltaik die Unterstützung entzog, mussten über 30.000 Arbeitsplätze innerhalb von 4 Jahren abgebaut werden! Wo war da der Aufschrei?

Deutschland hat seinen Spitzenplatz bei alternativen und regenerativen Energien an die großen Energieversorger verkauft. Und warum? Weil man Angst hatte, dass der Zusammenbruch solch großer Unternehmen schreckliche Konsequenzen haben würde. Diese Energieversorger, die sich den Atomausstieg vom Staat haben sehr gut bezahlen lassen. Ihre Lobbyisten haben die entsprechenden Gesetzestexte formuliert und sich einen großen Happen zugutekommen lassen. Wo war da das Entsetzen?

Oder als die Bankenblase kollabierte, weil die Bänker immer gieriger wurden? Als der Staat das System mit Abermilliarden hat stützen und retten müssen?

Ich denke, ich muss nicht weiter aufzählen, was ich meine. Selbst bei uns, die fast eine Insel der Glückseligen bewohnen dürfen, selbst hier hat der gierige Kapitalismus und seine erfolgreichen Raubzüge zahllose Spuren hinterlassen.

All jenen, die sagen: Lasst die Anderen damit anfangen, sei gesagt, dass es dafür zu spät ist.

Conclusion

Es ist an der Zeit, das System hinter der Gier und damit den Motor unserer Weltwirtschaft infrage zu stellen und zu etwas anderem zu transformieren. Das geht nicht ohne Konflikte, aber es muss uns gelingen, den Menschen die Herzen zu öffnen und ihnen zu zeigen, welche Konsequenzen unser aller Handeln hätte, wenn wir weiter machen, wie bisher.

Nämlich, dass die Erde für den Menschen nicht mehr lebbar wird!

Ich will nicht über all das, was auf dem Weg dort hin geschehen würde, nachdenken, ich will nur auf: Völkerwanderungen und Kriege um Ressourcen hinweisen, der Meeresspiegel würde steigen, weite Teile der habitablen Zone, also jene Teile der Welt, die bewohnbar sind, würde unbewohnbar und gleichzeitig explodiert die Weltbevölkerung.

Wir müssen etwas ändern! Sofort!

Nachträge

2019-09-02 Grünes Wachstum ist eine Illusion Artikel im „Freitag“ aus „The Guardian“