Bundespräsident Köhler: „Benzin sollte teurer sein“ – recht so!

Unser Bundespräsident hat gesprochen und landauf und landab erheben sich die Stimmen, die nun jammern, wie schrecklich das sei. Und wie furchtbar Politiker doch wären. „Politiker kennen halt kein Schamgefühl.“ schreibt ein Kommentator dazu zu einem anderen Blogbeitrag.

Der Bundespräsident ist kein Politiker und darf es von Amts Wegen auch nicht sein. Er ist als Bundespräsident für das Wohl des gesamten Landes und seine Zukunft verantwortlich. Eigentlich sollten das unsere Feld-, Wald- und Wiesenpolitiker und ebenso die regierenden ebenfalls sein. Aber sie sind es nicht. Statt dessen schielen die nur auf ihre Legislaturperiode.

Fakt ist: Wir müssen unser Energiepolitik und unser Verkehrskonzept in Frage stellen. Andernfalls ist Deutschland nicht zukunftsfähig.

Unsere KFZ-Industrie hat jahrelang jede Innovation be- und verhindert. Nun steht sie vor dem Problem, dass sie Autos baut, die nicht mehr zeitgemäß sind. Und so schnell will sie sich auch nicht belehren lassen.

Bestes Beispiel, das mich maßlos aufregt,  ist ein Werbespot eines großen deutschen PKW-Herstellers, bei dem der Vater von der Tochter zu ökologischem Handeln aufgefordert wird. Als Antwort stellt er ihr einen scheinbar ach so ökologischen Wagen vor. „Blaue-Bewegung“ wegen der Reduzierung von CO². Aber: Immer noch Verbrennungsmotor. Keine Gewichtsreduktion. Geringer Verbrauchsverbesserung. Und: Keine Innovation, die über das Verbrennungszeitalter hinausweist. Eher, „wir machen weiter wie bisher!“ Danke fürs Gespräch!

Köhler thematisiert diesen Punkt, ohne den konkreten Vorwurf gegenüber der KFZ-Industrie auszusprechen. Die Wahrheit aber ist, wenn wir nicht radikal umdenken und anders handeln, dann werden wir wirtschaftlich scheitern. Verbrennungsmotoren sind Dinosaurier, deren Ausstreben bereits gemachte Sache ist. Das Erdöl als Rohstoff ist endlich und wird nicht nur zum verbrennen benötigt! Das Fördermaximum, da sind sich alle Experten einig, ist bereits überschritten. Ab jetzt wird immer weniger Öl zur Verfügung stehen. Und wenn unsere Industrie sich nicht ändern möchte, dann muss sie dazu gezwunden werden! Damit wir wirtschaftlich überleben können.
Wie war das? Jeder dritte Arbeitsplatz hängt direkt oder indirekt von der KFZ-Industrie ab? Um so schlimmer!

Köhler hat Recht. Es ist längst überfällig.

Dass davon viele betroffen sind, ändert nichts an der Notwendigkeit. Und je länger wir warten, um so schlimmer werden die Konsequenzen in der Zukunft. Statt jammern hilft nur mitmachen! Öffentliche Verkehrsmittel stärker nutzen, benzinsparende PKWs kaufen, möglichst mit Zukunftstechnik an Bord (damit später mal eine Alternative existiert) und alle sozialen Härten staatlicherseits ausgleichen, so gut es geht.

Nehmen wir es als sportliche Herausforderung. Eine andere Wahl haben wir ohnehin nicht.

Angeregt zu diesem Blogeintrag wurde ich durch:
http://roadrunnerswelt.blogspot.com/2010/03/horst-kohler-fur-hohere-benzin-preise.html

Danke.